Road to Tokyo 2020: Yasmin Kwadwos Weg zu den Olympischen Spielen – Teil 3
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Start in die Leichtathletik-Saison 2020: Daumen drücken für Yasmin KwadwoWir freuen uns mit Yasmin Kwadwo nicht nur eine großartige Kollegin bei uns zu haben, sondern wir verfolgen auch gespannt ihren Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo.

Hinweis: Wir haben das Interview mit Yasmin geführt, bevor aufkam, dass Sportveranstaltungen wie die Olympischen Spiele aufgrund der aktuellen Situation möglicherweise nicht stattfinden können. Dadurch wird auch der Qualifikationsmodus angepasst werden, über den zum aktuellen Stand aber noch keine Klarheit herrscht. Nichtsdestotrotz gibt dieser Teil des Interviews einen spannenden Einblick in die Abläufe des regulären Qualifikationsmodus für die Olympischen Spiele.

Sie haben die ersten Teile von Yasmins Story verpasst? Kein Problem: Hier lesen Sie, wie Yasmin ihre Leichtathletikbegeisterung entdeckt hat und hier, welche Eindrücke sie bei den Olympischen Spiele in 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro gesammelt hat.

 

Eine starke Sprinterin als Schwester und der Weg nach Tokyo

Nach London und Rio ist dein großes Ziel, auch in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokyo dabei zu sein. Beim ersten Lauf der diesjährigen Hallensaison bist du im Vorlauf mit deiner ebenfalls erfolgreichen Schwester Keisha gestartet, die ebenfalls Sprinterin ist. Wie ist es gegen die eigene Schwester zu laufen?Yasmin Kwadwo Training

Dass Geschwisterpaare dieselbe Sportart machen und dann auch noch direkt gegeneinander antreten, ist in Deutschland sehr selten. Aber wir beiden wurden schon in der letzten Wintersaison häufig zusammen in einen Lauf gepackt.

Es ist aber auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Ich bin 9 Jahre älter als meine Schwester. Das heißt, was sie neu erlebt, bin ich alles schon durchgegangen. Deshalb kann ich ihr auch als Mentorin dienen. Aber mir gibt es natürlich auch den gewissen Kick und Ansporn. Ich muss immer noch einen draufzusetzen, um zu zeigen, wie die ältere Schwester noch drauf ist.

Außerdem ist es bei Wettkämpfen schön, weil wir uns einfach ein Zimmer teilen können, wenn wir zusammen reisen. Sonst ist es bei Wettkämpfen oft so – und das wissen die Wenigsten – dass man viel alleine reist. Du wirst dann in den Hotelzimmern einfach mit irgendwem zusammengesteckt. Deswegen ist es sehr schön, wenn man jemanden aus seiner Trainingsgruppe und auch aus der Familie dabei hat.

 

Wie sieht dein weiterer Weg bis zu den Olympischen Spielen in Tokyo aus? Welche Hürden musst du bis dahin noch nehmen?

In diesem Jahr ist es so, dass wir schon in der Hallensaison Punkt sammeln können – ähnlich wie beim Tennis – denn es wird über die Weltrangliste gehen. Im Sommer müssen wir aber wie jedes Jahr eine bestimmte Zeit laufen. Die A-Norm liegt da bei 11:15 Sekunden, die B-Norm liegt etwas darunter. Die müsste man zwei Mal bestätigen.

Für mich heißt das: Ich steige im Mai frühzeitig in die Saison ein, um viele viele Wettkämpfe zu machen und diese Norm direkt abzuhaken. Dann liegt es am Deutsche Olympische Sportbund, der den Leistungsverlauf checkt und schaut, welche Zeiten man gelaufen ist. Danach werden die Athleten für die Staffel und auch fürs 100m und 200m Einzel nominiert.

 

Wann wirst du wissen, ob du mich nach Tokyo fährst?

Die Deutschen Meisterschaften sind im ersten Juniwochenende und die Olympischen Spiele beginnen Mitte Juli. Ungefähr in diesem Abschnitt – so drei oder vier Wochen vor den Spielen – wird absehbar sein, wer mitfährt und wer nicht. Dann beginnt nämlich auch schon die Einkleidung aller Athleten und die Sache sollte eigentlich schon klar sein.

 

Deine aktuelle Bestzeit beträgt 11:25 Sekunden, die A-Norm liegt bei 11:15. Wie schwer ist es, die A-Norm zu knacken?

Für die A-Norm fehlt mir eine Zehntel. Da klingt zwar wenig, ist aber über 100 Meter schon noch einiges. Aber ich bin meine aktuelle Bestzeit letztes Jahr gerannt und ganz zuversichtlich. Wir sind aber immer noch dabei, vieles zu ändern. Man braucht natürlich auch ein Quäntchen Glück: Gute Bedingung, passenden Wind und es sollte warm genug sein, sodass alles sitzt und man dann den perfekten Lauf erwischt. Bis dahin ist es das Wichtigste gesund zu bleiben und auf der Bahn laufen zu können.

 

Wie trainiert man überhaupt noch, um sich um eine Zehntelsekunde zu verbessern?

Dabei geht es eigentlich nur noch um Technik und Mentalität. Ich trainiere in Teilabschnitten. Das heißt ich mache Krafttraining und viele Läufe. Diese ganzen einzelnen Sachen, die ich trainiere, müssen dann auf die Bahn zusammengefügt werden. Grade im Sprint sind alle, die an der Startlinie stehen, körperlich bereit. Aber die Person, die vom Kopf am stärksten ist, kann es dann auch umsetzen. Ich versuche, dass ich alles, was ich trainiert habe, zu automatisieren. Wenn ich an der Startlinie stehe, muss ich mir hundertprozentig sicher sein. Egal, was rechts und links neben mir passiert, muss ich mein Ding durchziehen können. Das wird auf jeden Fall entscheidend sein, um mich meine Bestleistung zu erreichen.

 

Du rechnest dir also schon gute Chancen auf deine dritte Teilnahme bei den Olympischen Spielen aus?

Mit der Staffel gibt es immer die Möglichkeit. Wir sind im letzten Jahr Weltjahresbestleistung gelaufen – was auch ein bisschen überraschend war. Aber leider haben wir keine Medaille von den Weltmeisterschaften mit zurückgebracht. Deshalb ist es jetzt das große Ziel, eine Olympia Medaille mit der Staffel zu holen. Das ist einfacher als im Einzel, aber wir werden sehen. Das Ziel ist es, immer Bestleistung zu laufen. Wenn ich dann am Ende der Saison sagen kann, ich habe alles getan, was möglich ist, dann kann ich mir nichts vorwerfen.

 

Im vierten und letzten Teil von Yasmins Story erzählt sie mehr zu der Vereinbarung zwischen Hochleistungssport, Studium und Beruf.

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