Wie Sie vielleicht bereits heute Morgen im Newsbereich auf LTE-bestellen.de gesehen haben, hat Vodafone-Vorstand Joussen am Sonntag in einem Focus-Interview mitgeteilt, dass der Netzbetreiber sich vom DSL-Ausbau verabschieden und sich ganz auf das Vorantreiben von LTE konzentrieren möchte. Mehr noch: Vodafone wolle im Bereich “Festnetz aussteigen, modernen Mobilfunk ausbauen”, so der Focus.

Drei Fragen drängen sich auf:

Warum möchte Vodafone diesen Schritt gehen? Was bedeutet das für Sie als Vermarkter von Vodafone DSL? Und was bedeutet das für Ihre Vodafone-DSL-Bestandskunden? Diese Fragen werde ich im Folgenden zu beantworten versuchen.

Warum möchte Vodafone diesen Schritt gehen?

Ursprünglich wurde der LTE-Ausbau und die Vermarktung von LTE-Tarifen von den Netzbetreibern, die sich bisher im deutschen LTE-Markt positionieren (Telekom, Vodafone, Telefónica/O₂), vor allem in den ländlichen Gebieten vorangetrieben, die Schließung der sogenannten “weißen Flecken”, stand im Vordergrund. Dieser Ausbau ist nun nahezu vollzogen bzw. auf gutem Weg dahin (im bevölkerungsreichsten Bundesland, Nordrhein-Westfalen, z.B. konnte Vodafone bereits 90% seiner “weißen Flecken” ans LTE-Netz anschließen.

Nun lockt Vodafone der LTE-Ausbau in den Städten, begonnen werden soll in Düsseldorf/Krefeld noch in diesem Jahr.

Zugunsten dieses LTE-Ausbaus in den Städten, will Vodafone den Aufwand für den DSL-Aufbau runterfahren.

Denn das LTE-Geschäft in Ballungsräumen könnte für Vodafone lukrativer und damit attraktiver sein als es das auf dem Land bisher ist. Zwar sind hier eher die Upgrader zu holen, statt der Breitbandneukunden. Dafür sind Ballungszentren wie das Ruhrgebiet oder das Rhein-Main-Gebiet natürlich auch dichter besiedelt, bieten mehr potenzielle Kunden etc. Bis dahin muss allerdings noch einiges passieren, denn wie Sie, unsere Partner, uns regelmäßig rückmelden und wie wir auch selbst beobachten, ist LTE in der Stadt noch kein Renner (bisher ist der Bandbreitengewinn im Vergleich zu den Mehrkosten gegenüber z.B. VDSL 50 oder den Kabelanbietern noch nicht Argument genug).

Dennoch lohnt sich der Schritt für Vodafone:

Zum einen, weil natürlich jeder Wechsel (in diesem Fall von DSL auf LTE) auch immer Umsatz bedeutet. Zum anderen gibt es aber auch noch einen anderen wichtigen Grund. Laut Friedrich Joussen im Fokus-Interview zahlt Vodafone für seine DSL-Leitung nämlich pro Jahr 500 Millionen Euro Leitungsmiete, Vodafone hat ja kein eigenes DSL-Netz und muss deshalb auf das Netz der Telekom zurückgreifen.

Bei einer Umstellung des Kundenstamms auf LTE müsste diese DSL-Leitungsmiete nicht mehr gezahlt werden, was eine satte Einsparung für Vodafone bedeuten würde.

Was aber bedeutet das jetzt und heute für Sie als Vermarkter von Vodafone-DSL?

Noch können die DSL-Pakete von Vodafone weiter ganz normal vermarktet werden, heruntergefahren wird ja momentan nur der Ausbau, nicht die Produktpalette. Das bedeutet, Sie können weiter die aktuellen DSL-Aktionen vermarkten und hier nochmal an Absatz alles rausholen was geht.

Unter der Prämisse, dass LTE vielleicht DSL irgendwann ganz ablöst, zeigen sich aber auch die Vodafone-LTE-Produkte (mit ebenfalls spannenden Aktionen!) in ganz neuem Licht, nämlich als echter Zukunftsmarkt.

Was bedeutet das alles für Ihre Vodafone-DSL-Bestandskunden?

Zunächst einmal noch nichts. Denn wie gesagt, noch ändert Vodafone ja nur seine Ausbau-Aktivitäten, davon sind die Kunden, die bereits Vodafone-DSL haben, ja nicht betroffen. Wenn es dann in Zukunft jedoch einmal wirklich darum gehen sollte, dass Vodafone alle seine Kunden komplett auf LTE umstellen will, dann werden wir Sie natürlich so rechtzeitig informieren, dass Ihnen genug Zeit bleibt, Ihre Kunden gut vorzubereiten.

Aber bis dahin wird es noch eine ganze Weile dauern – denn von einem flächendeckenden, bundesweiten LTE-Ausbau sind ja alle LTE-Anbieter noch ein gutes Stück entfernt.