Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben Kabel Deutschland zum 31.12.2012 die Kündigung der Einspeiseverträge erklärt, wollen also für die Signalverbreitung über das Kabel nicht mehr zahlen.

Als Konsequenz daraus wird Kabel Deutschland ab sofort einige Zusatzleistungen, die ARD und ZDF in der Vergangenheit über den gesetzlichen Rahmen hinaus erhielten, nicht mehr erbringen.

Natürlich werden dennoch alle öffentlich-rechtlichen Programme analog und digital weiter bei Kabel Deutschland übertragen! Die Änderungen betreffen lediglich die digitalen TV-Sender (SD und HD) und dort auch nur die kleinräumig-regionalen Programme und die Übertragungsbandbreiten.

1. Änderungen bei den Regionalprogrammen

Zum einen werden die digitalen Dritte Programme künftig nur noch in jeweils einer regionalen Variante pro Kabelnetz eingespeist.

• Beispiel 1: Ihre Kunden in Thüringen empfangen nach der Umstellung nur noch MDR Thüringen, und nicht mehr zusätzlich MDR Sachsen und MDR Sachsen-Anhalt. Die Ausstrahlung der digitalen Dritten Programme aus anderen Bundesländern bleibt hingegen in je einer Regionalversion bestehen (z.B. WDR, SWR, NDR).
• Beispiel 2: Ihre Kunden in Nordbayern/Franken empfangen den BR nur in der Variante BR Nord (neuer Sendeplatz 150), nicht mehr in der Variante BR Süd. Wer in Südbayern wohnt, empfängt hingegen wie gewohnt BR Süd auf Sendeplatz 141, aber kein BR Nord mehr. Die Sender NDR, MDR, WDR usw. in jeweils einer Regionalvariante bleiben für alle Kunden in Bayern erhalten.
• Beispiel 3: In Baden-Württemberg ist Kabel Deutschland nicht der zuständige Kabelnetzbetreiber. Deshalb wird die Regionalvariante des SWR Fernsehen für Baden-Württemberg zukünftig im Kabelnetz von Kabel Deutschland nicht mehr zu empfangen sein. Andere SWR-Regionalprogramme (z.B. Saarländischer Rundfunk) werden in den jeweiligen Regionen hingegen empfangbar sein und jeweils ein SWR-Regionalprogramm wird auch in anderen Regionen (z.B. Bayern) empfangen werden können.

Nutzen Ihre Kunden Favoritenlisten oder haben Aufnahmen programmiert, müssen sie diese auf den neuen Sendeplatz anpassen. Um die jeweils bei ihnen empfangbaren Sender zu finden, sollen Ihre Kunden einfach durch die Senderliste blättern. Auf den Sendeplätzen der wegfallenden Regionalvarianten werden Infotafeln zu sehen sein.

2. Änderungen bei der Übertragungsbandbreite von ARD und ZDF

Die digitale Übertragung der öffentlich-rechtlichen Programme wird nicht mehr mit überdurchschnittlich hoher Bandbreite erfolgen. Die Signalqualität wird damit in Zukunft genauso hoch sein, wie die aller anderen Programme im Kabelnetz. Kabel Deutschland will durch diese Anpassungen eine effizientere Kapazitätsauslastung im Kabelnetz erreichen und Platz für eine Erweiterung des HD-Angebots schaffen.

Die Einstellung der genannten Änderungen (Bandbreite und Regionalprogramme) begann bereits in der Nacht zum 08.01.2013 und wird voraussichtlich bis Ende Februar 2013 andauern, da Standort für Standort, alle Haushalte umgestellt werden müssen.